Bösartige Nervenkrankheit rafft Real-Legende dahin

Hannes Maierhofer

Obwohl mit 1,74 Metern eigentlich nicht wirklich groß, ist er ein ganz Großer seiner Zunft gewesen - umso größer ist nun nach seinem Ableben die Trauer um Miguel Ángel González Suárez, kurz Miguel Ángel! Die spanische Torwart-Legende, die 18 Jahre lang den Kasten für Real Madrid gehütet hatte, starb am Dienstag im Alter von 76 Jahren an den Folgen der Nervenkrankheit „ALS“ …

Miguel Ángel war 1967 als Spieler Atlético Orenses, des Klubs seiner Heimatstadt Ourense in Galicien, von den „Königlichen“ in der Hauptstadt Madrid unter Vertrag genommen worden. Nach einem Aufbaujahr bei CD Castellón in der 2. Liga wirkte er von 1968 an bis 1986 in weit über 300 Pflichtspielen für Real Madrid mit.

Bei den Weltmeisterschaften 1978 und 1982 im Einsatz
Er wurde dabei acht Mal spanischer Meister (1969, 1972, 1975, 1976, 1978, 1979, 1980 und 1986), fünf Mal spanischer Pokalsieger (1970, 1974, 1975, 1980 und 1982), zweimal UEFA-Cup-Sieger (1985 und 1986) sowie einmal spanischer Fußballer des Jahres (1976). Im Nationalteam Spaniens kam er bei den Weltmeisterschaften 1978 und 1982 zum Einsatz, insgesamt trug er 18 Mal den Teamdress. Nach seiner aktiven Karriere war er bei Real in mehreren Bereichen tätig.

Denkfähigkeit und Bewusstsein bleiben unangetastet
„ALS“ steht für Amyotrophe Lateralsklerose und diese zählt mit zu den heimtückischsten Krankheiten, die man sich vorstellen kann. In deren Verlauf kommt es zu einem zunehmenden schmerzlosen Muskelschwund sowie einer Funktionseinschränkung der Willensmotorik des Körpers. Mit der Zeit verlieren die Patienten die Fähigkeit, sich zu bewegen, zu schlucken, zu sprechen und gar zu atmen - während Denkfähigkeit und Bewusstsein unangetastet bleiben.

Wie Miguel Ángel an dieser Krankheit litten bereits u.a. Astrophysiker Stephen Hawking, der Ex-Rapidler Sergei Mandreko oder der deutsche Maler Jörg Immendorff.

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